Beginn und Ziele des Projektes „Freude geben“

08.12.2022, Handball

Die HSG Baunatal kooperiert mit der Baunataler Diakonie Kassel e.V. Hintergrund war eigentlich eine ganz banale Idee körperlich behinderten Menschen einen Heimspielbesuch bei uns zu ermöglichen. Schnell wurde uns klar das das Ziel körperlich und geistig gehandicapten Menschen neu Erfahrungen zu ermöglichen, das Beste ist und vor allem bleibt. Das Konzept heißt „Integration von körperlich und geistig behinderter Menschen. In diesem Projekt geht es nicht nur darum körperlich und geistig behinderten Menschen eine neue Möglichkeit zu geben ihre Freizeit zu nutzen. Die HSG Baunatal ermöglicht ihnen vielmehr an emotionalen Spielen unserer 1. Männermannschaft teilzunehmen. So sind sie mittendrin als Fans, verlieren mit uns und was wir alle hoffen, gewinnen mit uns. Sie bekommen die Möglichkeit sich frei in der Sporthalle zu bewegen, sich zu Unterhalten und sich selbständig mit Speisen und Getränken zu versorgen. Wir organisieren die Hin- und Rückfahrt und die Betreuung während der Spiele. Wir gehen bewusst passiv bei der Betreuung vor, Stärkung des Selbstwertgefühls stehen im Vordergrund. Wir sind davon überzeugt, dass unsere neuen Fans das emotionale Verhalten unserer alteingesessenen Fans positiv beeinflussen werden. Dies ist auch ein Ziel dieser  Kooperation. Weiter trainieren wir einmal wöchentlich mit unseren neuen Fans. Wir geben ihnen die Möglichkeit den Handballsport hautnah zu erleben. 

Wir als HSG Baunatal sind fest davon überzeugt, hier einen großen Teil zur Integration und Inklusion körperlicher und geistig behinderter Menschen beizutragen. 

Getreu dem Motto: „Freude geben, Freude bekommen"

Bisherige Erfolge der Maßnahme Heimspielbesuche 

Schon nach den ersten drei Heimspielbesuchen unserer neuen Gäste sehen wir uns ganz klar in der Richtigkeit und Wichtigkeit unseres Projektes bestätigt! Zwischen 15 und 17 Heimbewohner nehmen unser Angebot mehr als Dankend an. Die körperlich und geistig behinderten Menschen versorgen sich nahezu Selbständig und gehen immer wieder auf alle Menschen zu. Das Feedback aller Zuschauer ist äußerst positiv. Durch die offene und ehrliche Art unserer neuen Fans entwickelt sich auch eine wesentlich angenehmere Atmosphäre während unserer Heimspiele.

Bisherige Erfolge der Maßnahme unseres Trainingsangebotes

Da Handball ja ein sehr komplexer Sport ist, sind wir bewusst mit großer Geduld an die Arbeit heran gegangen. In mittlerweile weit über 200 Trainingseinheiten haben wir großen Wert auf einen normalen Trainingsverlauf gelegt. Alles gehört dazu, natürlich mit den Schwerpunkt Koordination. Jedes Training ist ein persönlicher Gewinn und ein sehr tolles Erlebnis. Der Lohn für uns total begeisterte Menschen und sichtliche Erfolge in der Körperbeherrschung! Der Höhepunkt dieser Geschichte war ein gemeinsamer Handballabend der ganz im Zeichen der Inklusion stand.

Alles in allem ist es ein riesiges Stück Herzblut geworden. Alle positiven Erlebnisse und Fortschritte hier nieder zu schreiben sind nicht möglich. Es wäre viel zu wenig Platz! Nur zwei Erlebnisse zeigen ganz klar dass wir hier einen einmaligen Weg beschritten haben.

So haben wir einen älteren Gast. Dieser wohnt seit über zehn Jahren dort und hat kaum ein Gespräch gesucht, halt ein sehr verschwiegener Mensch. Und genau dieser geht heute selbständig bei den Heimspielen raus aus der Halle und kauft sich ein Brötchen, ein Getränk, allein, halt selbstverständlich! Und zu Hause angekommen berichtet er von seinem Erlebten. Genau hier zeigt sich die absolute Wichtigkeit und Richtigkeit dieses Projekts.

Sebastian. Er ist der Dienstälteste unserer augenblicklichen Handballer. Am Anfang sehr zurückhaltend und körperlich stark gehandicapt. Er hat sich die Sache auch mal eine Stunde angeschaut, um dann aufzutauen, wenn die anderen zum Duschen sind. Nachdem ich das Aufräumen beendet hatte, stand er auf dem 7-Meterpunkt und dann ging es los……………Und genau dieser Basti hat sich zum Co-Trainer entwickelt, leitet das Aufwärmen und das Dehnen. Klasse!

Sollte die HSG Baunatal mit ihrem Konzept bei ihnen Erfolg haben, würde sie mit diesen  weiter wichtige und richtige Schritte einschlagen um diese einzigartige Projekt weiter auszubauen. Immer wieder wird der Wunsch nach einer einheitlichen Kleidung laut. Ob Trikots oder ähnliches, Bälle oder ein gemeinsames Erlebnis, ihr Geld wäre mehr als nur gut angelegt. Die Fahrten unserer Gäste zu den Heimspielen würden wir weiter finanzieren. Weiter würden wir gerne einen weiteren Trainer/Betreuer mit ins Boot nehmen, der vielleicht auch mal einen Aufwand vergütet bekommt. Das Thema Inklusion würden wir ebenfalls gerne Ausbauen.

Projektleiter und Trainer in Person: Peter Norwig
Finanzierung/Einsatz: Ausschließlich ehrenamtlich